20.04. - 18.05.2008
can lühmann-nullmeyer
nichts bleibt, wie es ist, auch wenn es so scheint
Eröffnung: Samstag, 19. April 2008, 19 Uhr
Einführung: Dr. Alice Gudera, Kunsthistorikerin, Bremen
Die Bremer Künstlerin Can W. Lühmann-Nullmeyer knüpft mit dieser Ausstellung programmatisch an vier vorhergehende an, die alle den Titel „Nichts bleibt wie es ist“ trugen. Eine Vielzahl ihrer Arbeiten unterliegt einem ständigen Wandel, der den künstlerischen Prozess fortdauern lässt. Die mögliche und tatsächliche Veränderung des einzelnen Werkes ist dabei das Ziel. So zerschneidet sie etwa eigene Papierarbeiten von malerisch gestischem Ausdruck und zieht diese auf Holzelemente, die immer wieder neu miteinander kombiniert werden. Der jeweils gewandelte Zusammenklang in Farbe und Duktus gewinnt durch das dynamische Geschehen an Intensität, denn die dauerhaft-präsenten Einzelteile sind an den flüchtigen Moment und den veränderten Ort geknüpft. Auf ähnliche Weise geht Can W. Lühmann-Nullmeyer mit einer Reihe ihrer Leinwandbilder um, die gedreht und gewendet gehängt werden können, also keiner festgeschriebenen Ansicht verpflichtet sind. Neben farbintensiven Arbeiten, die den Entstehungsprozess und eine temperamentvolle Handschrift offenbaren, schlägt sie bisweilen auch leise Töne durch farbliche Reduktion und konzentrierte Formsprache an. Ihr individuelles Zeichenrepertoire lässt an einigen Stellen Vertrautes wie die menschliche Figur oder Landschaftselemente erkennen, die an keiner Stelle Abbildcharakter haben, sondern Erinnerungen und Stimmungen wachrufen. Wo die Werke von Can W. Lühmann-Nullmeyer von konkreten menschlichen Begegnungen, Orten oder Dingen inspiriert sind, bleiben sie assoziativ und weniger von Inhalten als von künstlerischem Ausdruck geprägt.
Daneben zeigt sie großformatige Arbeiten in abstrakter Formsprache, in denen sie gänzlich auf ihre individuelle malerische Handschrift verzichtet und kalkuliert Flächen und Farben kontrastierend einsetzt.
Alice Gudera