Es sprechen: Prof. Dr. Hans-Joachim Manske, Direktor der Städtischen GalerieProf. Dr. Manfred Cordes, Rektor der Hochschule für Künste BremenDavid Bartusch, Freundeskreis der Hochschule für Künste BremenProf. Peter W. Schaefer, Hochschule für Künste Bremen
Im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung wird zum dritten Mal der Kunstpreis des Freundeskreises der HfK verliehen. Mit 15.000 Euro zählt der Preis dank der großzügigen Unterstützung der Karin und Uwe Hollweg Stiftung zu den attraktiven und hochdotierten Kunstförderpreisen in Deutschland. Bisherige Preisträgerinnen waren im Jahr 2007 das dilettantin produktionsbüro (Anneli Käsmayr und Jenny Kropp zusammen mit Claudia Heidorn, Anna Jandt und Alberta Niemann) für ihr Projekt „Hotel“ und im Jahr 2008 Verena Johanna Müller als „Handlungsreisende im Dienste der Kunst“.
Nominierte Künstlerinnen und Künstler:
Daniel Behrendt, Anna Bromley, Christian Haake, Eun Jung Kim, Ulrike Linke, Maria Mathieu, Elianna Renner, Jochen Schneider, Thorsten Wagner, Chantalak Watanarudee
Bremer Künstler Christian Haake erhält Kunstpreis des Förderkreises der HfK
Jury beeindruckt von hohem Niveau des Wettbewerbs / "Große Eigenständigkeit und Poesie" des Preisträgers / Anerkennung auch für Daniel Behrendt
Jurybegründung:
"Christian Haakes Arbeiten überzeugen durch eine große Eigenständigkeit im Medium der Installation und führen auf intelligente und durchdachte Weise unterschiedliche inhaltliche Stränge zusammen. Der Raum, in dem er seine Werke positioniert, spielt dabei eine wesentliche Rolle, indem er in seinen Charakteristika aufgenommen und gespiegelt wird. Der vorgefundene Raum wird quasi nutzbar gemacht für seine Inszenierungen. Ort und Arbeit fügen sich so zu einer Kulisse zusammen, die die Sprache des Kinos zitiert und in ihren unerfüllbaren Ankündigungen einen Sehnsuchts- und Imaginationsraum eröffnet.
Christian Haakes Objekte und Installationen spiegeln einen Readymade-Charakter vor, um ihn in der direkten Anschauung wieder aufzulösen – handelt es sich doch nicht um Fundstücke, sondern um aus dem Gedächtnis gebaute Rekonstruktionen von Realität. Da das Erinnerte immer nur ein bruchstückhafter Einstieg sein kann, um Gekanntes bis ins Detail hinein zu erfassen, sind seine Werke gezwungen, den Gedächtnisraum zu verlassen und sich für nicht Gewusstes zu öffnen. Die sich dadurch zwangsläufig ergebenden Verschiebungen zur Realität sind eher spürbar als deutlich auszumachen und laden seine Arbeiten rätselhaft auf. Was zunächst geradezu manisch akribisch anmutet, offenbart schlussendlich einen hohen Grad an Poesie."
Mit dem Hollweg-Preis ist ein Preisgeld von 15.000 Euro und eine Einzelausstellung verbunden. Letztere wird diesmal 2011 in der GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst Bremen realisiert.
Ebenfalls auszeichnungswürdig erschien der Jury die Arbeit von Daniel Behrendt. Seine malerische Position zeichnet sich durch ein sensibles Gespür für die Örtlichkeit ihrer Präsentation und durch eine gewisse produktive Brutalität aus, mit der er seine Leinwände zu Zeitspeichern umfunktioniert. Daniel Behrendt erhält deshalb für 2011 die Möglichkeit einer Einzelausstellung in der Städtischen Galerie Delmenhorst.