Der Preisträger des Bremer Förderpreis für
Bildende Kunst 2004 # 28 steht fest.
Die Jury spricht Ralf Küster einstimmig den diesjährigen Bremer Förderpreis für Bildende Kunst zu. Die eingereichte Arbeit überzeugt sowohl durch ihren präzisen formalen Ansatz in medienanalytischer Hinsicht als auch auf inhaltlicher Ebene. In 18 Fragmenten wird eine erst am Schluss im Original angefügte Gewaltszene einer Demonstration in verschiedene Perspektiven und Opfer/Täter-Konstellationen aufgelöst. Küster wendet sich durch die stetige Wiederholung, die jedes Mal in ein anderes Detail des Geschehens zoomt, gegen die Evidenz des Visuellen und das Spektakel der Gewaltdarstellung. Darüber hinaus überzeugte die Jury, dass Ralf Küster seinen repräsentationskritischen Ansatz auf unterschiedliche Weise auch in vielen anderen Projekten verfolgt.
Der Preis wird Ralf Küster verliehen am Samstag, 28. Mai 2005 um 19 Uhr durch den Präsidenten der Bremischen Bürgerschaft, Herrn Christian Weber.
Im Anschluß daran spricht Prof. Dr. Michael Glasmeier, Hochschule für Künste Bremen, über "Größe und Großausstellungen".
Prof. Dr. Michael Glasmeier, 1951 in Bochum geboren, studierte Kunst, Literaturwissenschaft und Philosophie an der Technischen Universität Berlin und an der Philipps-Universität Marburg. 1984 Promotion, Tätigkeiten als Autor, Herausgeber und Ausstellungsorganisator, Lehraufträge und Vorträge, 1992-1993 Vertretungsprofessur für Geschichte und Theorie der Kunst an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar, 1996-2000 Vertretungs- professur für Kunstwissenschaft an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, dort von 2001-2005 Professor für Kunstwissenschaft / Schwerpunkt Moderne. Mitherausgeber der Fundus-Bücher im Verlag der Kunst Dresden, zahlreiche Veröffentlichungen zur Theorie und Praxis zeitgenössischer Kunst in wissenschaftlichen Publikationen und Ausstellungskatalogen. Seit 2005 Professor für Kunstwissenschaft / Theorie und Geschichte ästhetischer Praxis an der Hochschule für Künste Bremen.
08.05. - 05.06.2005
Für die diesjährigen Ausstellung des Bremer Förderpreises für Bildende Kunst ermittelte die Vorschlagskommission aus 70 Bewerbungen folgende Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Malerei, Video und neue Medien sowie Installation:
Mohamed Abdulla, Benjamin Blanke, Matthias Bösche, Michael Fesca, Anneli Käsmayr / Jennifer Kropp, Claudia Kapp, Manfred Kirschner, Ralf Küster, Sandra Kuhne, Jana Lorenz, Tanja Natter, Si-chan Park und Marina Schulze.
Der Bremer Förderpreis für Bildende Kunst wird seit 1977 alljährlich vom Senator für Kultur verliehen. Der Preis wird in einem zweistufigen Verfahren für besondere Leistungen vergeben und ist mit 5.500 EUR dotiert. Er ist mit einer Einzelausstellung in der Städtischen Galerie Bremen und Katalog verbunden. Teilnehmen können alle Künstlerinnen und Künstler bis zu ihrem 40. Lebensjahr, die ihren Wohnsitz im Lande Bremen und seinem näheren Einzugsbereich haben. Eine Vorschlagskommission aus regionalen Kunstsachverständigen wählt aus den Bewerbungen Künstlerpositionen für die Ausstellung in der Städtischen Galerie aus. Die überregional besetzte Jury ermittelt daraus die Preisträgerin bzw. den Preisträger. Der überregionalen Jury gehören dieses Jahr an: Dr. Barbara Engelbach, Museum Ludwig, Köln; Dr. Vanessa Joan Müller, Kunstverein Frankfurt; Roland Nachtigäller, Städtische Galerie Nordhorn und Christina Végh, Bonner Kunstverein.
Begrüßung: Prof. Dr. Hans-Joachim Manske, Direktor der Städtischen Galerie im Buntentor
Preisvergabe: Samstag, 28. Mai 2005, 19 Uhr durch den Präsidenten der Bremischen Bürgerschaft, Christian Weber