Es sprechen:
Rose Pfister, Städtische Galerie Bremen
Wolfgang Zach, BBK Bremen
Wolfgang Hainke: All About Layer Cake
"You can do things in print you can’t do in any other medium."
Richard Hamilton während der Eröffnung seiner Ausstellung 'Subjekt to an impression', Kunsthalle Bremen 1998.
"unter Druck" zeigt Arbeiten von Diana Mercedes Alonso, Susana Bendek, Monika B. Beyer, Benjamin Beßlich, Katja Blum, Mechtild Böger, Kim Böse, Marion Bösen + Anja Fußbach, Johann Büsen, Herwig Gillerke, Eugenia Gortchakova, Theresia Janssen, Sirma Kekec, Eun Jung Kim, Lutz Krüger, Marlies Nittka, Edeltraut Rath, Gertrud Schleising, Anette Venzlaff, Rainer Weber, Michael Wendt, Gernot Wilberg und Mei-Shiu Winde-Liu.
Der BBK hatte seine Jahresausstellung 2012 zum Thema "unter Druck" ausgeschrieben. Beworben haben sich mehr als 60 Künstlerinnen und Künstler aus Bremen und dem näheren Umland. Die vom BBK benannten Juroren Anne Buschhoff, Wolfgang Hainke, Horst Müller, Rose Pfister und Anna Solecka haben 23 Positionen ausgewählt.
Gezeigt werden unterschiedliche druckgrafische Arbeiten – vom Kartoffeldruck über Monotypie, Hoch- und Tiefdruck-Varianten. Fotografie bis hin zu C-Prints und digitale Verfahren auf Leinwand als Einzelarbeit oder auch in Serien und Druckvarianten. Daneben sind Positionen zu sehen, die sich inhaltlich mit dem Thema "unter Druck" – nicht nur drucktechnisch, sondern auch in anderen Medien – mit Wandinstallationen, Dia-Projektionen, Objekt und Skulptur auseinandersetzen.
"Drucken ist eine faszinierende Technik. … Im Allgemeinen nimmt man an, das Ziel des Druckens sei die Vervielfältigung, doch greift diese Erklärung vielleicht zu kurz, wenn man bedenkt, das Drucken sich oft selbst genügt. Für Rembrandt, Seghers, Goya oder Picasso hatte der Druck ein höheres Ziel. Es geht um das, was der Druck über die direkte Handschrift hinaus bieten kann." R.H. 1984
Wie buchstabiert man Druckgrafik heute? Richard Hamilton, Dieter Roth, Robert Rauschenberg, Andy Warhol …seit den 60er Jahren des 20sten Jahrhunderts begann sich das klassische Verständnis, was im engeren Sinne unter künstlerischer Druckgrafik zu fassen sei, radikal zu verändern und zu öffnen. Grenzüberschreibungen hin zur Malerei, zum Multiple, zur Massenauflage: Hin zu einem "emanzipatorischen Mediengebrauch (Enzensberger).
Seit den 90er Jahren hat der Algorithmus und seine vielfältigen digitalen bildgebenden Verfahren nicht nur das künstlerische Denken und Handeln radikal bestimmt und verändert, sondern hatte atemberaubend schnell analoge Druckverfahren verdrängt und in Vergessenheit geraten lassen.
Die Ausstellung verdeutlicht, dass heutige Künstlerinnen und Künstler keine Berührungsangst zeigen, analoge und digitale Verfahren gleichberechtigt, mit- und nebeneinander zu verwenden.
Kurator der Ausstellung: Wolfgang Hainke
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Führungstermine mit Wolfgang Hainke:
Sonntag, 26. August 2012, 15 Uhr
Sonntag, 9. September 2012, 15 Uhr