Me|ta...no|mie

(gr. méta „inmitten, zwischen, hinter nach; zu gr. némein „teilen, zuteilen; verwalten“)

Metanomie die ; 1. Lehre von dem Dazwischen / den Zwischen räumen / den Verbindungen ; 2. Lehre von dem/ den Konjunktiven (Vorstellungen, Möglichkeitsformen); 3. ästhetisch: Lehre von der sinngemäßen Transformation und Autogenese von Bedeutungen. Grundgedanke der zeitgenössischen Metanomie ist das im Wortstamm "me|ta" angelegte dialogische Verhältnis zwischen mir/mich und deine , das in diskursiven Zusammenhängen erprobt wird, bspw. in Ausstellungen, Diskussionsforen, Ateliertreffen, Symposien und Gemeinschaftsproduktionen von Künstlerinnen.

Eine Ausstellung des Künstlerinnenverbandes Bremen

Der Künstlerinnenverband Bremen lud unter dem Titel Metanomie zu einem Experiment: Nach den Regeln der Stillen Post wurde das Thema „konkurrenzlos" in die Runde gebracht. Die von einer Fachjury ausgewählten Künstlerinnen und Künstler flüsterten das ihnen unbekannte Konzept in ausgeloster Reihenfolge weiter. Und heraus kam: „Alles Spielverderber“, eine paradoxe Vorgabe für eine gemeinsame Ausstellung in der Städtischen Galerie Bremen, die das Mitspielen erschwerte. Der gemeinsame Tisch war nicht rund aber da und erweiterte sich ins Netz – vortragend, belauschend, miss/verstehend, weiterdenkend, meandernd, plötzlich, stockend, bebildert, wortreich, mutig, zögernd, geistreich, hervortuend, einladend ...



Hinter dem nur scheinbar bekannten Fremdwort Metanomie verbirgt sich ein Konzept, das sich zur Aufgabe gemacht hat, mit den Regeln einer kuratierten Gruppenausstellung ein ernsthaftes Spiel zu betreiben. Ziel ist es, einen diskursiven Prozess zu zeitgenössischen Produktionsbedingungen Kunst- und Kulturschaffender anzuregen. Indem alle Beteiligten verantwortlich am Prozess beteiligt sind, wird der Sinn einer förderlichen Gemeinschaft reflektiert und die Statik kuratierter Ausstellungen aufgebrochen. Eine begleitende Publikation im Transcriptverlag wird diesen Prozess dokumentieren und theoretisch kontextualisieren.
 
    
An der Ausstellung beteiligt sind: Claudia Christoffel (Bremen/ Hamburg), Derk Claassen (Bremen), Judith Dürolf (Bremen), Anja Fußbach (Bremen), Manfred Kirschner (Bremen), dilettantin produktionsbüro (Bremen), Claudia Medeiros Cardoso (Bremen/ Sao Paulo), Veronika Schumacher (Berlin), Jette Slangerod (Bremen), Bärbel Zindler (Hamburg/ Bremen).

Buch zur Ausstellung mit Beiträgen von: Sigrid Adorf (Zürich), Insa Härtel (Bremen), Robert Pfaller (Wien/Linz), Mona Schieren (Bremen), Franciska Zolyom (Budapest)

Weitere Informationen zum Projekt:

www.metanomie.de

www.kuenstlerinnenverband.de

Begrüßung: Rose Pfister, Städtische Galerie Bremen
Einführung: Sigrid Adorf und Mona Schieren, Künstlerinnenverband Bremen

ab 20 Uhr: Performance „the wahnfried promotion tour“, Jens Engel, Manfred Kirschner und Lydia Karstadt

Weitere Termine: 23.9.2006 Großbildprojektion, Vor dem Steintor, Ziegenmarkt (auch am 22.+24.9.2006) 2.10.2006 Katalogpräsentation und Finissage


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