05. September bis 03. Oktober 2010
öffentliche Führungen:
Sonntag, 19.09.2010, 15 Uhr, mit Angela Piplak
Sonntag, 26.09.2010, 11 Uhr, mit Angela Piplak
Sonntag, 03.10.2010, 15 Uhr, mit Peter-Jörg Splettstößer
Peter-Jörg Splettstößer
unterwegs
1998-2010
Eröffnung: Sonnabend, den 4. September 2010, 19 Uhr
Es sprechen:
Prof. Dr. Hans-Joachim Manske, Städtische Galerie Bremen
Stefan Schwenke, Bürgermeister der Gemeinde Worpswede
Der Künstler Peter-Jörg Splettstößer stellt sich immer noch die Frage „wie ging und wohin geht die Reise“. Gedanklich geht es ihm um den ganz weiten Horizont, den er aber in seiner Kunst komprimiert und fokussiert. Seine Malerei ist Objekt und Tableau zugleich. Die Werke stellen Raum ebenso vor wie sie ihn zum „Mitdenken“ suggerieren.
Grundsätzlich verfolgt der Künstler ein sehr spezielles Prinzip der Collage. Sieht man auf die gemalten Seiten seiner Bildstelen, entdeckt man immer wieder Transformationen von bekannten Werken der Kunstgeschichte. Es gehört ein bewunderungswürdiger Mut dazu, Teile der sixtinischen Fresken von Michelangelo, die zu den „kraftstrotzendsten“ europäischen Malereien gehören, als Motiv zu wählen.
Die Stelen können einzeln oder auch mehrteilig platziert und in einem komplexen Sinn aufeinander bezogen sein. In einer fast klassischen Art verdichten und öffnen sie sich, sodass sich für den Betrachter das Tektonische, das Rasterhafte und das Spontane der Pinselführung als Ganzes darstellen. Die extreme Objektform korrespondiert mit der unendlichen Weite eines nur zu ahnenden Horizontes.
Splettstößer hat in allen seinen Werkphasen immer wieder versucht Bewegung und Stille, also Momente der Flüchtigkeit und des Beharrens, zu einem „unvergänglichen Dialog“ zu machen. In diesem Sinne sind auch seine Fensterbilder vom Montmartre zu verstehen. Hier „fasst er ab, was ihm gegenübersteht“. Das Raster der Fenstersprossen in seinem Pariser Atelier kehrt im Raster der Bilder wieder. Der Standpunkt des Künstlers bleibt hinter dem Fenster unbewegt. Aus dieser Sicht des Fragmentarischen ergeben sich wechselnd auftauchend und verschwindend einzelne Motive des Straßengeschehens. Anders als in dem berühmten futuristischen Gemälde Umberto Boccionis von 1911, „Der Lärm der Straße dringt ins Haus“, gibt es bei Splettstößer kaum eine Beziehung zwischen Innen und Außen. Der Künstler sieht sich als Dokumentarist, als jemand, der um die Leere der flüchtigen Erscheinungen weiß.
Die Ausstellung in der Städtischen Galerie ehrt den Künstler, der jüngst 70 Jahre alt wurde. Er hat sich mit großem Erfolg durch seine jahrzehntelange kuratorische Tätigkeit in der Gruppe Grün in die „Bremer Kunstgeschichte“ eingeschrieben. Große Verdienste erwarb er sich durch sein Bemühen, die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Barkenhoffs in Worpswede in Bremen bekannt zu machen. Darüber hinaus ist Splettstößer auch ein Nachfahre von Kurt Schwitters, dessen Fahne er in Bremen immer hoch gehalten hat. Das hört sich dann etwa so an (wildmonologisch, die Stimme sich fast überschlagend):
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